Das öffentliche Gebäude barrierefrei sein sollen, ist heutzutage eigentlich eine Selbstverständlichkeit und bei Neubauten sogar vorgeschrieben. Deshalb hatten die kommunalpolitisch Verantwortlichen in Schlitz bereits vor längerer Zeit beschlossen, das Schloss Hallenburg, Sitz der Landesmusikakademie, mit einem Aufzug nachzurüsten.
Da relativ schnell feststand, dass eine innergebäudliche Lösung auf Grund statischer und Gründungsproblemen nicht möglich war, entschloss man sich einen modernen Aufzugsturm aus Glas neben dem Gebäude zu errichten und mit diesem zu verbinden. Solche Lösungen sieht man vielerorts, wo historische Gebäude durch moderne technische Elemente ergänzt werden.
Was anderenorts üblich ist, stellte für die hessischen Denkmalbehörden, insbesondere die untere Denkmalbehörde beim Vogelsbergkreis, ein Problem dar. Ein zäher, rund drei Jahre dauernder, unendlich langer Abstimmungsprozess verzögerte das Bauvorhaben bis heute.
Die Schlitzer CDU-Fraktion ist der Auffassung, dass jetzt endlich mit dem Bau begonnen werden soll und wird entsprechende Vorlagen, Beschlüsse und Vergaben mittragen- auch wenn die Aufzugsanlage mittlerweile viel teurer kommt als ursprünglich geplant.
Die Aufzugsanlage sollte ursprünglich mit Mitteln aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) finanziert werden. Mittlerweile sieht die Finanzierung so aus, dass aus KIP-mitteln 250.000 €, aus der Hessenkasse 100.000 € zur Verfügung stehen und noch 80.000 € im Nachtragshaushalt finanziert werden müssen – Gesamtkosten 430.000 €.
Die CDU-Fraktion steht zu dieser Finanzierung und weist darauf hin, dass trotz der Verteuerung es immer noch durch die geschenkten KIP-Mittel eine günstige Finanzierung sei. Es wäre finanzpolitischer Unsinn die KIP-Mittel zurückzugeben oder sie verfallen zu lassen, was binnen kürzester Zeit der Fall wäre, wenn jetzt nicht gehandelt wird.
Die Maßnahme sei, so die CDU-Fraktion, ein Opfer der rasant angestiegenen Baupreise und der Forderungen der Denkmalbehörden geworden. Hätte die Denkmalbehörde vor drei Jahren den Schlitzer Plänen zugestimmt, wäre die Maßnahme preiswerter geworden.
Die CDU-Fraktion weist noch einmal darauf hin, dass es eine gesellschaftspolitische Verpflichtung gegenüber Menschen mit Behinderung sei in einer so großen Einrichtung wie der Landesmusikakademie mit 25.000 Besuchern im Jahr für einen barrierefreien Zugang zu sorgen.